Deutsches Zentrum Maritime Hochtechnologie (DZMH)

Vorschlag/Planung für ein Deutsches Zentrum Maritime Hochtechnologie (DZMH), in dem sämtliches Wissen um die Klimaneutralität vereint werden soll.

Gegenwärtige Situation im allgemeinen Klimanotstand:
Die Aussagen öffentlich zugänglicher Quellen hierzu, deren Tenor sich auch in dem Kopernikus-Bericht P2X wiederspiegeln, werden wie folgt zusammenfasst:

Die internationale und nationale Politik versucht, die Folgen des durch den Menschen verursachten Klimawandels einzudämmen und hat deshalb Zielvorgaben bis 2050 gemacht. Die deutsche Politik hat auf den Ruf zur notwendigen Energiewende mit dem Klimaschutzplan 2050 von 2016 mit dem Leitbild einer THG-Neutralität bis zum Jahr 2050 reagiert. Hierzu sollte in Zusammenhang mit der UN-Klimarahmenkonvention bis zum Jahr 2020 die THG-Emissionen um mindestens 40% gesenkt werden. Nach dem aktuellen Projektionsbericht zur zukünftigen Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen wird dieses Ziel mit den bisherigen Maßnahmen bis 2020 nicht erreicht. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen und die absehbare Zielverfehlung erklärten die Regierungsparteien in ihrem Koalitionsvertrag vom März 2018 ihre Absicht, das Ziel für 2020 so bald wie möglich erreichen zu wollen.

Bei den Energiesektoren Strom, Industrie, Verkehr und Wärme konnte insbesondere der Stromsektor einen beachtlichen Zuwachs im Bereich der regenerativen Stromerzeugung durch Windkraft und Photovoltaik verzeichnen. Jedoch wird es durch die im EEG 2017 festgeschriebene Deckelung des Ökostroms immer schwieriger für die Windenergie, im Onshore-Sektor Strom einzuspeisen.

Von 2017 bis 2019 gingen deshalb in diesem Sektor bisher nahezu 40.000 Arbeitsplätze verloren. Letztes trauriges Beispiel ist die Insolvenz des Windturbinenherstellers Senvion im September 2019.

Da die Energiesektoren Industrie, Verkehr und Wärme eher auf stoffliche Energieträger angewiesen sind als auf Strom, sucht die Windenergie-Branche aktuell den Ausweg in der direkten Erzeugung von Wasserstoff. Dies wurde besonders deutlich auf der Windmesse Husum im September 2019 artikuliert, unter anderem in der Rede des Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten Günther, des Umweltministers Albrecht sowie durch Podiumsdiskussionen.

Unser Vorschlag: Gründung eines Zentrums für maritime Technologie, das DZMH
Unsere Fachgruppe schlägt zur Bewältigung dieser Aufgabe vor, dass hierzu ein eigenständiges Institut gegründet wird. Dieses Institut wird sich schwerpunktmäßig mit der Abgasnachbehandlung von Großdiesel-Anlagen, der Generierung von „grünem“ Wasserstoff und der Herstellung von „grünem“ synthetischem Kraftstoff befassen. Des Weiteren sind die gesetzgeberischen Vorgaben aus Politik, Abgasnormen und Seerecht vom Institut zu bearbeiten. Eine Hauptaufgabe wird in der Ausbildung, Weiterbildung und Schulung von Fachpersonal und Angehörigen von Reedereien und maritimer Industrie liegen.

Darüber hinaus wird das Institut ein kompetenter Ansprechpartner für deutsche Reeder sein. Dies betrifft insbesondere Fragen zum Bedarf und der Auslegung von zukünftigen Tankschiffen für Wasserstoff und Kohlendioxid.

• Zur Bewältigung dieser Aufgaben bedarf es verschiedener Fachdisziplinen auf hohem wissenschaftlichem und technischem Niveau, die miteinander in Wechselwirkung treten, sich austauschen und gemeinsame Lösungen erarbeiten müssen.

• Sinn und Zweck dieses maritimen Kompetenz-Zentrums (Instituts) ist es hierbei, dass die Onshore-Technologie für den Offshore-Bereich zugänglich gemacht wird, bzw. ertüchtigt wird.

• Der erste Fokus dieses Kompetenzzentrums soll sich auf 3 „Reallabore“ richten, die sich mit der Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen beschäftigen. Diese Reallabor-Komponenten sollen so ertüchtigt werden, dass sie im maritimen Bereich von deutschen Reedern eingesetzt werden können. Mit dieser Technologie gibt das geplante Institut den deutschen Reedern ein Instrument an die Hand, welches ihnen im internationalen Wettbewerb Vorteile verschafft.

 

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